Berichte

Einweihung Vereinsheim

Gottes Segen für das neue Vereinsheim

Mehrere Grußworte wurden gesprochen – Feier mit Tanz und Musik

Nach fast dreijähriger Bauzeit (Unterbrechung Corona, 100-jähriges Vereinsjubiläum) hat der Trachtenverein „Edelweiß“- Hammerau-Ainring sein Vereinsheim in Ainring eingeweiht. Am vergangenen Sonntag weihte Pfarrer Wernher Bien nach dem Gottesdienst das Haus ein. Hernach folgten etliche Grußworte und nachdem ein symbolisches Band am Eingang durchschnitten war, durften zunächst die Ehrengäste das Vereinsheim besichtigen. Neben dem Festakt war für das leibliche Wohl gesorgt. Versorgung für das leibliche Wohl und verschiedene Vereinsgruppen führten Brauchtumstänze und Plattler auf. Nachmittags spielte die Weingarten-Musi zur Unterhaltung auf.

Gottesdienst

Auf der Bühne vor dem neuen Vereinsheim war ein Freialtar aufgebaut sowie ein Sprecherpult. Auf Bierzeltgarnituren konnten die Gläubigen an der Heiligen Messe teilnehmen. Eröffnet wurde diese durch die Familienmusik Auer (Hansl, Harfe; Tochter Vroni, Hackbrett und Ehefrau Maria, Gitarre) mit der „Bartholomä-Weis“. Junge Trachtler hatten den Altardienst übernommen. Pfarrer Wernher Bien gab zunächst den liturgischen sowie den geselligen Ablauf bekannt. Nach seinen Begrüßungsworten sagte er: „Ein Vereinsheim dient der Gemeinschaft und ist durchaus im Sinne Gottes, er kann ja dazu helfen, dass wir in guter Gemeinschaft leben können.“

Die Familienmusik begleitete den Volksgesang, intonierte Instrumentalstücke und die Familie sang auch selbst einige Lieder. Trachtenfrau Elisabeth Mooser las aus dem Buch Jeremia und sprach auch die Fürbitten. Das Matthäus-Evangelium verkündete der Seelsorger und beinhaltete die Botschaft „Fürchtet euch nicht!“ Der Priester nahm Bezug zu der Frohbotschaft und meinte Gott möchte helfen, dass man sich nicht fürchten brauche, obwohl so viele Sorgen und Ängste habe.

In der gläubigen Haltung gelte es zu lernen, für andere da zu sein. „Dazu wird hoffentlich das Vereinsheim beitragen. Verein ist ja gut, dass man sich trifft und dann am Leben anderer teilnimmt, nicht um sich selber kreist, sondern für andere sein kann. So ein Verein ist ein Ort, wo man zusammenkommt, wo man sich engagieren kann.“ Als Zwischenstücke brachten die Musikanten „Menuett aus Niederösterreiche2 und „Salzburger Menuett“. Gemeinsam beteten die zahlreichen Gläubigen das Vaterunser. Und als letztes Stücke spielte die Familienmusik Auer – sämtliche Vereinsmitglieder – den „Schogsoatn-Boarischen“.

Es folgte am Ende der Wettersegen und das Schlusslied „Großer Gott wir loben dich“.

Weiheakt

Nach der Heiligen Messe sprach Pfarrer Bien das Segensgebete für das Vereinshaus: „Guter Gott, du hast den Menschen die Fähigkeiten gegeben, am Aufbau eines besseren Welt mitzuarbeiten, du hast uns die Kraft geschenkt unsere Anlagen zu entfalten im Dienst an unseren Brüder und Schwestern auf dieser Welt und am Kommen deines Reiches, so bitte ich dich, segne dieses Vereinsheim, lass uns in ihm in Freude versammeln, sende uns deinen Geist, damit wir mit seiner Hilfe das Ziel unserer Arbeiterreichen, darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.“

Nach dem Segen begab sich Pfarrer Bien mit dem trachtlerischen Altardienst und den beiden Trachtenvorständen Bernhard Dusch und Franz Schweiger jun. in das schmucke Heim und besprengte die Räumlichkeiten mit Weihwasser.

Sprecher 1. Vorstand Bernhard Dusch

Nach dem kirchlichen Segnungsakt folgte der weltliche Teil und 1. Edelweiß-Vorstand Dusch begrüßte eine ganze Reihe von Ehrengästen wie den stellvertretenden Landrat Michael Koller, Alt-Landrat Georg Grabner, 1. Bürgermister Martin Öttl, die beiden Alt-Bürgermeister Hans Waldhutter und Hans Eschlberger, Gauvorstand Michi Hauser, Gauehrenvorstand Peter Eicher, Gebietsvertreter Hans Hogger, die Gauehrenmitglieder Hans lauer und Herbert Galler, von der Firma Schnürer Michaela Schenkl und Petra Wolf (beide LAG-Management) sowie Ehrenvorstand Peter Edfelder, die Ehrenmitglieder Marga Manthey, Traudi Dusch, Hansl Auer und Franz Hasenöhrl, Gemeinderäte und Vereinsvorstände, Vertreter der Firmen wie Christian Wieninger und Hans Unterrainer, Matthias Koch, Thomas Baumgartner, Sigi Reichenberger, Basarkreis Wohnstift Mozaret, Spenderinnen und Spender, Patenverein Feldkirchen und den nachbarverein Thundorf-Straß.

In seiner Ansprache erinnerte er zunächst an verschiedenen Proben- und Vereinslokale etwa in Bicheln, am Ulrichshögl, in der Burschenhütte, im Stüberl beim Auwirt, im alten Schulhaus, Neuwirt, im Haus der Kultur. Die Notwendigkeit einer eigenen Heimat sah man. Schon im Herbst 2014 führte man diesbezüglich beim damaligen Vorstand Peter Edfelder ein Gespräch und kurz darauf nach einer Vorstandsitzung trug man das Anliegen an den damaligen Bürgermeister Hans Eschlberger heran. Mehrere Möglichkeiten hatte man in Betracht gezogen und über Standorte diskutiert, und man wusste, dass auch der Musikverein auf der Suche war.

Auch der damalige Landrat Georg Grabner war in der Sache ein großer Unterstützer und Befürworter der Trachtensache im Allgemeinen und bei unserem Vereinsheim. Nachdem in der gewünschten Größenordnung nichts gefunden wurde, erfolgte im Einvernehmen mit der Musikkapelle, dass der Trachtenverein alleine suchen darf.

Weil der Fremdenverkehrsverein sein Fremdenverkehrsamt nicht mehr benötigte, kam man mit der Gemeinde überein, das Grundstück zu pachten. Vergelt’s sagte Dusch beim damaligen Bürgermeister und den seinerzeitigen Gemeinderäten, dass es funktioniert hat und entsprechende zusammengekommen war.

Mit unterstützt hat auch das Ainringer Bauerntheater, welche auch immer Möglichkeiten zum Proben suchen und sind Mitnutzer vom Vereinsheim.

Zum Glück ist der 2. Trachtenvorstand Franz Schweiger jun. Zimmerermeister und so brauchte man keinen Architekten und so konnte der Plan selbst eingereicht werden.

Der Verein hatte etwas Eigenkapital, jedoch musste man sich über die Finanzierung Gedenken machen. Man stieß auf die LEADER-Förderung die über den Landkreis vom Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten verwaltet wird. Es gab sehr gute Gespräche, aber es war dennoch für den Verein eine Herausforderung, ebenso für die Damen der Firma Schnürer und im Laufe der Zeit bekam man den Förderbescheid. Über die VR-Bank startete der Verein ein Crowdfunding, viele Leute und Firmen haben gespendet und auch die Bank habe noch den Betrag aufgestockt und dafür sagte Bernhard Dusch Vergelt’s Gott. Die Anfrage bei der Kehlstein-Stiftung BGL wurde positiv entschieden. Auch dafür Danke beim Landrat. Die Gemeinde Ainring hat tatkräftig unterstützt bei der Finanzierung, Planung und beim Bau, stellvertretend bedankte sich Dusch bei 1. Bürgermeister Öttl. Am 27. Oktober 2020 erfolgte der Abriss des Verkehrsamtes und bis Weihnachten war der Keller betoniert. Der Holzbau war bis 2021 fertig. Und seit daher den Ausbau betrieben. Durch das 100-jährige Vereinsjubiläum kam etwas zur Verzögerung und die Fertigstellung war dann heuer im Frühjahr.

Grußworte

Nach den Ehrungen bat der Trachtenvorstand um ein Grußwort von 1. Bürgermeister Martin Öttl. Nach seinen seiner Begrüßung sagte er: Heute feiern wir, dass der Trachtenverein nach über 100 Jahren nun eine eigenen Heimat hat. Dass dies überhaupt möglich wurde, ist durch euren Fleiß, durch die hervorragende Eigenleistung aller Helferrinnen und Helfer sowie allen Unterstützer ermöglicht worden.“ Er dankte den Vorstand- sowie Ausschussmitgliedern.

Von dem wunderbaren Vereinsheimbau mitten im Dorf und mitten im Herzen der Gemeinde könne die gesamte Dorfgemeinschaft profitieren.

„für uns ist es immer klar gewesen, wir wollen damit den Verein unterstützen, aber vor allem die hervorragende Kinder- und Jugendarbeit des Trachtenvereins GTEV Edelweiß Hammerau-Ainring über die letzten Jahrzehnte hinweg würdigen.“

Insgesamt habe die Gemeinde Ainring mit 35.000 Euro an direkter Förderung unterstützte (aufgebrochen 25.000 Euro für den Verein und 10.000 Euro für die Mitnutzung durch das Ainringer Bauerntheater). „Weitere Unterstützung konnte die Gemeinde leisten, indem wir eine Bürgschaft in Höhe von 150000 Euro abgegeben haben, welche wiederum Voraussetzung für die Förderung durch LEADER war.“ Das Gemeindeoberhaupt bezeichnete den GTEV Edelweiß als Musterverein in der Gemeinde.

Schließlich dankte der Rathauschef allen, die zum Gelingen des Hauses beigetragen haben und er verdeutlichte, dass er wisse, es waren viele fleißige Hände am Werk.

Als Geschenk hatte er ein Kreuz mitgebracht, welches Pfarrer Bien im Nachgang segnete. Abschließend wünschte Öttl schöne und unbeschwerte Stunden im neuen Vereinsheim.

Der stellvertretende Landrat Michael Koller freute sich bei der Einweihung dabei sein zu dürfen und gratulierte auch im Namen von Landrat Bernhard Kern.

Man habe gehört, dass so ein Bau mit Herausforderungen verbunden sei und an so einem Tag die Schwierigkeiten, die einfach dazu gehören, vergessen könne. Es überwiege die Freude und man könne stolz auf das Geschaffte sein.

„Neben der Organisation eines 100-jährigen Vereinsjubiläums im letzten Jahr – noch so ein Vereinsheim bauen – verdient wirklich Anerkennung und verlangt einem echten Respekt ab.“ Er selbst sei Mitglied bei den Almrauschern in Berchtesgaden, die heuer ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert und es gebe bereits genehmigte Anträge für den Bau eines Vereinsheimes und er hoffe, sie bringen es genauso gut hin wie Edelweiß.

Er sprach vom schönen Brauchtum, welche die Heimat präge und im miteinander brauche man sich um die Zukunft keine Sorgen machen.

Gauvorstand Michi Hauser war der nächste Redner und gratulierte auch im Namen seines anwesenden Vorgänger Peter Eicher und vom ganzen Gauverband zum schönen Vereinsheim. Er hob das Herzblut der Mitglieder hervor, die was Großartiges für den Verein gelistet haben. Hauser hatte Brot und Salz mitgebracht, wie es der Brauch für eine Hauseinweihung sei. Brot stehe für die Trachtensache, welche es seit 140 Jahren gebe und zur Kultur gehöre. „Wir Trachtler san’s, die diese Trachtenaufgabe wahrnehmen müssen und die Trachtensach pflegen, weil wenn wir es nicht tun, dann tut’s keiner.“

Nach der Autoindustrie gehöre die Kultur zum zweitgrößten Wirtschaftsfaktor. Das Salz soll die Freude bringe. Weites hatte er einen Euro dabei, damit man immer einen  Euro mehr habe, als benötigt. “Lebt’s es und feiert euren Verein und haltet alles in Ehren und ganz groß und ich denk, ihr macht’s des.“ Abschließend wünschte er Gottes Segen und einen wunderschönen Festtag.

Mit zahlreichen Mitgliedern war auch der Patenverein „D‘ Schneebergler“ Feldkirchen vertreten. 1. Vorstand Stefan Kern wünschte den Hammerau-Ainringer alles Gute für ihr neues Vereinsheim. In seiner Feldschmiede hat er ein Uhr gemacht und  sein Sohn sorgte für das Einbrennen der Schrift. Zusammen mit seinem 2. Vorstand Hannes Lechner übergab er das Präsent, sowie eine Flasche Schnaps an Bernhard Dusch.

Hernach wurde von der Vereinsspitze und Ehrengästen das symbolische Band vor der Haustüre durchschnitten. Vom Musikverein Ainring brachten 1. Vorstand Monika Bäßler und 2. Vorstand Christian Stehböck eine hölzerne Hausbank mit. Trachtenvorstand Bernhard Dusch freut sich darüber sehr.

Für das leibliche Wohl war anschließend gesorgt. Wobei Aktive an der Schank, Service und an der Essen- und Kuchenausgabe tätig waren. Zur Unterhaltung traten die Kinder- und Jugendgruppe auf, in dem sie Brauchtumstänze und Plattler präsentiert. Aufgeführt wurden die „Sternpolka“, „Hansl tanz mit mir“, Heisei“, Laubentanz“ und die Aktiven plattelten den „Inzeller“.

Die musikalische Begleitung gab Hansl Auer mit der Ziach. Ab etwa 14 Uhr spielte die fünfköpfige Weingarten-Musi im Schatten, während die Besucher unter Sonnenschirmen saßen. Zur hören waren unter anderem die Stücke „Kopfsach-Marsch“, „Hochzeitsmarsch“ und „Schöne Aussichten“. Für Essen und Getränke wurde kein Geld kassiert, jedoch um Spenden in der durchsichtigen Box gebeten.

Es war ein  schönes Einweihungsfest bei blauem Himmel.

Andreas Pils